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Not-OP um Mitternacht

  • Autorenbild: thestoryofmylife
    thestoryofmylife
  • 27. Juli 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Aug. 2020

Was kann ich über das Leben sagen? Das Leben ist einen Scheiß wert ohne Gesundheit. Wieso wurde ich in diesem Körper geboren? Ich bin 26 Jahre alt geworden, aber fühle mich 40 Jahre älter. Ich wünsche mir oft einen neuen gesunden Körper. Bin ich noch zu reparieren?


Mein Crohn und Ich


Meine Darmerkrankung ist seit einigen Monaten wieder schlimmer. Wahrscheinlich ist es wieder so ein Schub. Ich war beim Internisten um über meine Medikamente zu sprechen. Er verordnete mir die Humira-Spritze für jede Woche an. Bisher musste ich sie nur jede zweite Woche spritzen. Entweder brauchte ich eine höhere Dosis oder ein anderes Medikament. Wir versuchten es zuerst mit der höheren Dosis.

Seit einer Zeit hatte ich leichte Schmerzen in der rechten Brust. Ich hatte letztes Jahr im Februar eine Brustvergrößerung im Kurbari-Zentrum im Wiener 1.Bezirk. Also machte ich mir dort einen Termin aus. Der Arzt, der mich operierte, konnte keinen Grund für die Schmerzen feststellen, denn mit den Implantaten sei alles in Ordnung. Er riet mir einen Ultraschall machen zu lassen. Ich ging zum Hausarzt und holte mir dafür eine Überweisung. Beim Brust Ultraschall stellte der Arzt eine Wasseransammlung in der rechten Brust fest, von der er aber nie etwas im schriftlichen Befund erwähnte. Der Kuzbari-Arzt sagte ich soll ein Brust MRT machen, am besten so schnell wie möglich. Denn meine Brust schwoll immer mehr an und auch die Narbe von der Brustvergrößerung letztes Jahr wurde rot. Es war unerklärlich, da die Op schon eine Zeit zurück lag. Ich holte mir also nochmal eine Überweisung vom Hausarzt, aber diesmal für ein MRT. Am Donnerstag, den 15.Juli rief ich in mehreren Diagnosezentren an und schaute wo ich den frühesten Termin bekam. Im Bellaria Diagnosezentrum bekam ich am 22.Juli einen Termin. Das MRT war dort privat zu zahlen und es würde 250€ kosten. Ich stimmte den Termin zu, obwohl ich mir so eine Summe schwer leisten kann, aber ich hatte Schmerzen und brauchte diese Untersuchung. Einen Tag später, am 16.Juli um 21 Uhr schwoll die Narbe plötzlich mehr an, weshalb ich meinen Arzt vom Kuzbari Zentrum anrief. Er sagte, ich solle sofort in die Klinik kommen, er wird es sich ansehen. Mit den Implantaten war nach wie vor nichts. Er gab mir Antibiotika und Schmerztabletten und sagte, dass wir nur durch das MRT sehen können, was los ist. Ich versuchte mit den Tabletten bis zur Untersuchung durchzuhalten. Es wurde jeden Tag schlimmer.


Am 21. Juli (ein Tag vorm MRT) um 23:30 Uhr fing die Narbe meiner Brust plötzlich an zu tropfen. Keine ahnung ob es Wasser oder Eiter war. Vielleicht beides. Ich rief wieder meinen Arzt an und er stellte mir sehr viele wichtige Fragen. Ich sollte ihm ein 10 Sekunden langes Video von meiner Brust schicken, wie das Wasser raus tropft. Er konnte sich somit ein besseres Bild machen und sagte ich so schnell wie möglich in die Klinik kommen, vielleicht muss er mich gleich operieren. Noch während dem Telefonat ronn es immer mehr aus meiner Brust. Als ich dort ankam wartete die Schwester schon auf mich, um mich Op fertig zu machen. Es ging alles ganz schnell und schon lag ich unter Vollnarkose. Um 3 Uhr früh weckte mich eine Krankenschwester und sagte, dass die Operation fertig ist. Ich schlief bis Mittag. Dazwischen weckte mich meine Verdauung, denn die Darmerkrankung schläft nie. Das Implantat der rechten Seite wurde entnommen und ich hatte zwei Schläuche in meiner Brust. Durch die Schläuche wurde die Brust mit Jod und Kochsalzlösung gespült. Das Jod war eine dunkelbraune Flüssigkeit und brannte wie Sau beim Spülen. An den Schläuchen waren kleine Behälter dran, wo die Spülung wieder abfließen konnte. Das musste ich beim Klo gehen immer mitnehmen und musste beim Schlafen aufpassen, dass ich mich nicht drauf lege. Abends am selben Tag durfte ich schon wieder nach Hause gehen. Die Schläuche wurden noch raus gezogen aus der Brust. Ich hatte solche Angst.


Der Arzt machte bei der OP einen Abstrich von der Flüssigkeit in der Brust und schickte es ins Labor. Zwei Tage nach der OP bekam ich das Ergebnis. Ich hatte eine Salmonellen Vergiftung (Erklärung unten), die vom Darm ausgegangen ist und sich weiter in die Brust ausgebreitet hat. Ich habe von dieser Vergiftung nichts bemerkt, da ich wegen mein Morbus Crohn sowieso immer eine schlechte Verdauung habe. Mein Crohn macht mir nur Ärger und hat mir nun auch meine langersehnte Schönheits-OP versaut. Naja was soll man machen. Ich kann es leider nicht ändern. Derzeit trage ich nur ein Implantat mit mir herum. Hauptsächlich bin ich froh keine Schmerzen mehr zu haben. Mein Tattoo unter der Brust hat es auch voll erwischt. Aber das war mir nach der OP sowas von egal. Ich hatte solche Angst, weil ich wegen den Corona-Maßnahmen alleine in die Klinik fahren musste und niemand war da als ich aufwachte. Das alles war wie ein Alptraum für mich. In der Zeit kam ich auf 11 Tabletten pro Tag, wenn man die Schmerztabletten dazu zählte. Meine Tochter musste 9 Tage durchgehend bei ihrem Papa bleiben. Ich vermisste sie sehr. Es ärgerte mich, als junge Mutter nicht immer für mein Kind da sein zu können. Dauernd muss ich zum Arzt, aber Helena kennt das ja schon. Ich bin dankbar, dass meine Kinder gesund sind. Für ein krankes Kind könnte ich wohl noch weniger da sein.

Nächste Woche muss ich wieder zum Internisten, neue Medikamente für mich finden. Und dann hab ich noch einen Termin im Kuzbari Zentrum, da werden die Nähte der Brust wahrscheinlich gezogen. Ich hoffe das tut nicht weh, obwohl ich es schon oft machen musste. Das war meine 6. Operation. Das Einschlafen ist das Schönste, aber die Verletzung nicht.



Was sind Salmonellen?

Salmonellen sind in Österreich die zweithäufigsten Durchfallerreger, die durch Lebensmittel übertragen werden. Eine Salmonellen-Erkrankung ist eine typische Lebensmittelinfektion, die Durchfall verursacht. Die Erreger vermehren sich im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren.

Die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme von Salmonellen mit der Nahrung, vor allem Geflügel, Eier und Eiprodukte, Fleisch und Fleischprodukte, Milcherzeugnisse und Speiseeis (es gibt aber kaum ein Lebensmittel, in dem nicht schon Salmonellen festgestellt wurden).


Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Plötzlicher Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen, allgemeines Unwohlsein und gelegentlich auch Erbrechen sind gängige Symptome der Salmonellen-Erkrankung. Häufig tritt auch leichtes Fieber auf. Die Beschwerden halten dabei oft über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab. In seltenen Fällen kann es auch zu schweren Krankheitsverläufen, wie beispielsweise einer Blutstrominfektion (Sepsis), mit z. T. hohem Fieber kommen.



 
 
 

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