Was ist Morbus Crohn?
- thestoryofmylife
- 3. Mai 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Mai 2020
Morbus Crohn zählt neben der Colitis ulcerosa zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Hauptsymptome sind krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle. Die Beschwerden treten meist schubweise auf. Die Patienten können also auch längere Zeit beschwerdefrei sein.
Morbus Crohn kann im gesamten Verdauungstrakt auftreten – also vom Mund bis zum After. Meist sind allerdings nur der letzte Abschnitt des Dünndarms, der Dickdarm oder diese beiden Darmanteile gemeinsam betroffen. Dabei können sich gesunde mit erkrankten Darmabschnitten abwechseln. In den kranken Bereichen ist nicht nur die Schleimhaut entzündet, sondern alle Wandschichten des Darmes können in Mitleidenschaft gezogen sein.

Bis heute diskutieren Wissenschaftler über die Entstehung von Morbus Crohn. Mittlerweile gehen sie davon aus, dass für das Ausbrechen der Erkrankung mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Dazu gehören eine erbliche Komponente, Umwelteinflüsse und eine gestörte Barriere-Funktion der Darmschleimhaut.
Erste Anzeichen & Symptome
Morbus Crohn beginnt häufig schleichend. Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen, Blähungen und bekommen Durchfälle. Zu Beginn haben die Patienten meist 3-6 weiche Stühle während des Tages und in der Nacht. Viele Patienten fühlen sich müde und abgeschlagen.
Die Erkrankung verläuft schubweise: Phasen mit mehr oder weniger starken Beschwerden wechseln dabei mit Phasen ab, in denen der Patient keine oder nur wenige Symptome hat. Bei einem akuten Schub haben die Patienten Bauchschmerzen und Durchfälle.
Außerdem leiden viele Patienten unter Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit. Einige Patienten verlieren Gewicht, haben Fieber oder eine erhöhte Temperatur.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen von chronischer Darmentzündung: Morbus crohn und Colitis ulcerosa. Bei Colitis ulcerosa ist vor allem der Dickdarm betroffen. Das heißt, vom Enddarm ausgehend, breitet sich die Entzündung in Richtung Dünndarm aus. Beim Morbus Crohn können dagegen ganz unterschiedliche Areale entzündet sind. Bei circa 25 Prozent der Patienten ist der Dickdarm betroffen, bei 30 Prozent der letzte Abschnitt des Dünndarms – aber auch Speiseröhre und Magen können entzündet sein.

Therapie bei Colitis ulcerosa
Da die Ursachen der Colitis nicht bekannt sind, kann man nur die Symptome lindern. Dafür werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, die den Krankheitsschub mildern und die Ruhephase zwischen zwei Schüben verlängern sollen. Meist ist Aminosalicylsäure der Wirkstoff der Wahl, bei schweren Schüben auch Kortison. Lässt sich die Entzündung nicht mit Medikamenten im Zaum halten, kann im Extremfall auch ein Teil des Darmes operativ entfernt werden.

Therapie bei Morbus Crohn
Auch bei Morbus Crohn wird Aminosalicylsäure eingesetzt, um die lokalen Entzündungen einzudämmen. Bei schweren Schüben verabreicht der Arzt ebenfalls Kortison. Wenn eine bakterielle Infektion vorliegt, kommen Antibiotika zum Einsatz. Bei Morbus Crohn sind zudem wesentlich öfter operative Eingriffe nötig, bei denen zum Beispiel chronisch verengte Stellen im Darm beseitigt oder stark betroffene Darmabschnitte entfernt werden.
Ruhepausen, aber keine Heilung
Weder Colitis ulcerosa noch Morbus Crohn sind bisher heilbar. Ziel der Therapie ist, die Ruhepausen, in denen der Patient keine Beschwerden hat, möglichst lange auszudehnen. Diese Remissions-Phasen können teilweise Jahre andauern.
Erhöhtes Darmkrebsrisiko
Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Deswegen ist es wichtig, dass Patienten sich regelmäßig auf bösartige Veränderungen im Darm untersuchen lassen.
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